Kräuter sind meine große Liebe. Egal, ob im Napf meiner Hunde oder in unserem Essen. Kräuter peppen geschmacklich alles auf und sind ein konstanter Boost für unsere Gesundheit. Und so ziehen jedes Jahr altbewährte Freunde und neue Experimente ein. Aber immer nur unter der Voraussetzung, dass die Kräuter für Hunde genau so gesund sind wie für uns.
Streifzüge durch Gartencenter können bei mir schnell ausarten. Und da unser Kräuterbeet schon aus allen Nähten quillt, kommen inzwischen nur noch Kräuter in Töpfen für die Terrasse oder den Balkon hinzu.
In der vergangenen Woche stand wieder so ein Streifzug an und es sind ein Thymian mit Twist, ein blaues Basilikum, Koriander und, erstmalig bei uns, Ysop und Sauerampfer eingezogen. Die neuen Familienmitglieder verdienen es, hier detailliert vorgestellt zu werden.
Zitronen-Thymian
Thymian ist ein Klassiker bei uns in der Küche. Er hat ein würziges Aroma, passt zu allem mediterranen Speisen und der Zitronen-Thymian bringt noch etwas Frische mit. Auf der Terrasse oder dem Balkon verströmt er einen unwiderstehlichen Duft und ist eine beliebte Pflanze bei Bienen und Hummeln.
Thymian für die Gesundheit von Mensch und Hund
Thymian wirkt antibakteriell, antibiotisch und schleimlösend. Als Heilkraut wird er bei Husten und Schnupfen eingesetzt.
Bei Hunden wirkt er noch wurmwidrig, außerdem appetitanregend und verdauungsfördernd.
Thymian pflegen
Die meisten Thymianarten sind in unseren Breiten nicht winterhart. Nur der Feld-Thymian übersteht kalte Winter problemlos. Thymian bevorzugt als Mittelmeerpflanze vollsonnige und warme Standorte und gut durchlässige Böden. Ich mische Balkonerde immer mit einem Teil Sand.
Dünger benötigt Thymian nicht, aber er freut sich ab und an über eine frische Kompostschicht.
Thymian sollte lieber zu trocken gehalten werden, als ihn zu übergießen. Das erkennt man gut an den kleinen ledrigen Blättern, die großer Verdunstung entgegenwirken.
Basilikum
Basilikum ist das Sommerkraut schlechthin bei uns und wir haben immer einen großen Vorrat an klassischem grünen Basilikum. Aber trotzdem konnte ich an diesem blauen Basilikum mit kleineren Blättern nicht vorbei gehen. Er schmeckt ähnlich, aber etwas milder und süßer. Meine Hunde lieben es.
Basilikum für die Gesundheit von Mensch und Hund
Basilikum ist sehr mineralstoffreich und peppt jedes Essen mit Vitaminen auf, wie zum Beispiel Betacarotin, Kalzium, Eisen, Vitamin K, Mangan, Kupfer und auch etwas Vitamin C.
Basilikum wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und schmerzstillend.
Basilikum pflegen
Meist nehme ich das einfache Basilikum aus dem Supermarkt und teile die dicht gequetschten Triebe auf 3 bis 4 Töpfe auf. Es wachsen daraus mit ein wenig Liebe erstaunlich starke Pflanzen, die den ganzen Sommer erntbar sind. Zupft man nicht nur Blätter, sondern schneidet Triebe ab, bilden sich dort Verzweigungen und neue Triebe.
Auch Basilikum mag es richtig schön warm und sonnig. Im Gegensatz zu Thymian mag es aber gerne feuchte Erde. Also regelmäßig gießen, aber ohne nasse Füße. Auch hier hilft ein Blick auf die Blätter. Sie sind verhältnismäßig groß, dünn und weich. Geben also entsprechend viel Feuchtigkeit durch Verdunstung ab und können nicht gut mit Trockenheit umgehen.
Koriander
Entweder man liebt Koriander oder man hasst ihn. Dazwischen gibt es wohl nichts. Zum Glück sind wir uns hier alle einig und lieben Koriander.
Koriander für die Gesundheit von Mensch und Hund
Koriander hilft bei Übelkeit, Durchfall, wirkt entgiftend und bei Hunden antiparasitär. Gerade die entgiftende Wirkung finde ich besonders spannend. Koriander hilft bei der Ausleitung von Schwermetallen, die wir unweigerlich über Trinkwasser, Luft und Nahrung zu uns nehmen. Die Schwermetalle lagern sich im Gewebe an, schwächen das Immunsystem und führen langfristig zu Krankheiten. Koriander ist in der Lage, die Schwermetalle aus den Geweben zu lösen. Für eine Entgiftungskur benötigt man große Mengen Korianderextrakt und sollte unbedingt andere Mittel mit in die Kur aufnehmen, die in der Lage sind, die gelösten Schwermetalle zu binden und auszuscheiden. Aber bei uns gibt es als dauerhafte „kleine“ Entgiftung einfach frischen Koriander über unser Essen und in Hunde-Smoothies.
Koriander pflegen
Auch der Koriander mag es sonnig-warm und geschützt. Allerdings mag er pralle Sonne nicht so gerne, er kann auf dem Balkon also eher in die unteren Etagen. Koriander kann man selbst leicht säen. Wir säen ab März einmal im Monat neu, um immer frisches Kraut zu haben.
Koriander mag es immer feucht gehalten zu werden. Trocknet die Erde aus, kann der Koriander vorzeitig schossen. Die Pflanze konzentriert sich auf Überleben durch Blüten und Samen und produziert nicht mehr viele frische grüne Blätter.
Wenn man lange etwas von seinen Korianderpflanzen haben möchte, erntet man am besten immer nur die unteren Blätter, damit er oben weiter austreibt.
Ysop
Ysop stammt aus dem Hebräischen und heißt „Heiliges Kraut“. Grund genug, dass endlich mal eine Pflanze bei uns einziehen durfte. Es schmeckt ganz leicht bitter und erinnert mich ein wenig an Salbei. Eingesetzt werden kann es bei allem, das kräftige Würzung verträgt.
Ysop für die Gesundheit von Mensch und Hund
Ysop wirkt antiviral und entzündungshemmend. Außerdem wirkt es gegen Würmer und entspannt die Muskeln.
Ysop pflegen
Ysop gefällt mir jetzt schon. Es ist winterhart und benötigt kaum Pflege und ist tolerant gegen trockene Phasen. Alles in allem sehr anspruchslos im Gegensatz zu den verwöhnten Mittelmeeranwohnern.
Sauerampfer
Sauerampfer ist eigentlich ein Wildkraut, kommt bei uns aber kaum vor. Daher konnte ich der Kulturvariante im Gartencenter einfach nicht widerstehen. Die Blätter schmecken frisch und säuerlich und machen sich wunderbar im Salat.
Sauerampfer für die Gesundheit von Mensch und Hund
Sauerampfer hat einen hohen Gehalt an Vitamin C und außerdem Vitamin B 1, B 2, B 6 und E. Er wirkt blutbildend und entwässernd.
Sauerampfer enthält aber auch Oxalsäure. Als Faustregel gilt je roter die Blätter sind, desto mehr Oxalsäure ist enthalten. Oxalsäure bindet die Eisen und sollte daher nicht mit Fleisch zusammengegeben werden. Bei uns kommt der Sauerampfer jetzt im Juni kurweise an den vegetarischen Tagen mit in den Napf. Wenn die Blätter bitter werden, ist die Oxalsäure zu hoch und die Saison vorbei.
Sauerampfer pflegen
Sauerampfer ist anspruchslos und mag es halbschattig. Bei uns wird er also ins Kräuterbeet umziehen. Der Boden sollte feucht und nährstoffreich sein, er ist eine klassische Wiesenpflanze. Passend zu seinem sauren Geschmack mag der Sauerampfer auch saure Böden und geht bei zu kalkhaltigen Böden ein.
Wie verwenden wir die Kräuter?
Wir barfen und ich mache alles zwei Tage einen frischen Smoothie aus Gemüse und Obst. Da kommen bei mir auch immer verschiedene Kräuter mit in den Smoothie.
Aber man kann die Kräuter über jede Futterform geben und es dadurch aufpeppen. Entweder ganz klein gehackt oder Du machst ein kleines Kräuterpesto für den Hund. Das ist bei meinen Hunden besonders beliebt. Dafür einfach eine große Handvoll gemischter Kräuter in einen Mörser geben, etwas Öl hinzu und alles zu einem Brei mörsern. Das Pesto hält sich dann abgedeckt 3 bis 4 Tage im Kühlschrank. Und psst, bei uns kommt sogar eine kleine Menge Parmesan für die Hunde mit rein.
Herzlichst,