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Ernährung

BARF to go – Dein Weg zu einem Futter- Plan

BARF für Anfänger, der erste eigene Plan

Hey du! Wenn du einen Hund hast, dann weißt du wahrscheinlich schon, dass eine gesunde Ernährung für deinen Freund von entscheidender Bedeutung ist. Eine Möglichkeit, dies sicherzustellen, ist das Füttern von rohem Futter, auch bekannt als BARF. Aber wie erstellt man einen BARF-Plan für einen Anfänger? Keine Sorge, ich habe einige Tipps für dich!

Artikel in dieser Reihe:

Teil 1: BARF to go – der kleine Guide für Anfänger

Teil 2: BARF to go – Alternativen zu BARF?

Teil 3: Da bist Du gerade. 🙂

Planung vor dem Plan

Zunächst solltest du beachten, dass es wichtig ist, eine ausgewogene Ernährung für deinen Hund zu schaffen. Es ist nicht nur wichtig, ihm Fleisch zu geben, sondern auch Gemüse, Obst und nach Wunsch auch Kohlenhydrate. Denke auch daran, dass Hunde unterschiedliche Nährstoffbedürfnisse haben, je nach Alter, Größe und Aktivitätsniveau.

Die Zutaten

Beginne damit, die richtigen Zutaten zu finden. Für Fleisch kannst du zum Beispiel Rind, Huhn, Lamm oder Fisch verwenden. Grundsätzlich sind fast alle Fleischsorten erlaubt, solange sie roh und ungewürzt sind. Nur Schweinefleisch solltest Du roh nicht verwenden, da es den für Hunde tödlichen Aujeszky Virus enthalten könnte. Stelle sicher, dass das Fleisch gut durchgefroren ist, bevor du es verarbeitest. Gemüse und Obst sollten frisch und in Stücken püriert oder gekocht sein. Du kannst beispielsweise Brokkoli, Karotten, Süßkartoffeln, Äpfel oder Bananen verwenden.

Die Futtermenge

Als nächstes solltest du berechnen, wie viel Futter dein Hund benötigt. Eine allgemeine Regel ist, dass ein Hund 2-3 % seines Körpergewichts an rohem Futter pro Tag benötigt. Wenn dein Hund also 10 Kilo wiegt, würde er etwa 200-300 Gramm Futter pro Tag benötigen. Beachte, dass es bei hohen oder niedrigen Futtermengen zu Problemen mit der Nährstoffversorgung kommen kann. Wenn Dein Hund ein guter Futterverwerter ist und du mit der Menge unter 2 Prozent rutscht oder er Energie mit je nach Hundegröße über 3,5 oder 4 Prozent benötigt, wende Dich am besten an eine Ernährungsberaterin und lass die Nährstoffversorgung durchrechnen.

Wichtige Nahrungsergänzungen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Ergänzung von Nährstoffen, die dein Hund benötigt. Dazu gehören Omega-3-Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe. Du kannst deinem Hund beispielsweise ein 3-6-9-Öl oder Fischöl geben, um ihm die benötigten Omega-3-Fettsäuren zu geben. Das Öl sollte immer mit Vitamin E stabilisiert sein, da es sehr leicht ranzig wird und dann mehr schadet als nützt.

Vor allem Innereien aber auch Gemüse und Obst enthalten auch viele Vitamine und Mineralstoffe. Außerdem benötigst Du bei BARF ein Seealgenmehl und solltest hier anhand des enthaltenen Jods berechnen, wie viel Dein Hund zur Jodversorgung benötigt. Meist ist keine Feinwaage nötig, aber gerade bei Jod müssen wir sie doch rausholen, da es ansonsten leicht zu Problemen mit der Schilddrüse kommen kann.

Wenn du dir unsicher bist, wie du einen BARF- Plan für deinen Hund erstellen sollst, dann solltest du einen Tierarzt oder Ernährungsberater konsultieren. Es gibt auch viele Bücher und Online-Ressourcen, die dir dabei helfen können. Im ersten Artikel dieser Reihe habe ich ein paar genannt:

Beispiel, wie ein BARF wochenplan aussehen könnte

Der Weg zu Deinem BARF – Plan

Schritt 1: Ermittle die tägliche Fütterungsmenge

Die tägliche Fütterungsmenge hängt vom Gewicht, Alter, Aktivitätsniveau und Gesundheitszustand deines Hundes ab. Eine Faustregel besagt, dass ein Hund etwa 2-3% seines Körpergewichts an Futter pro Tag benötigt. Du solltest jedoch immer die individuellen Bedürfnisse deines Hundes berücksichtigen. Wenn dein Hund beispielsweise älter oder weniger aktiv ist, benötigt er möglicherweise weniger Futter. Wir Ernährungsberater berechnen die nötige Futtermenge über die Kalorien des bisherigen Futters. Da das für dich nicht so leicht möglich ist, musst du dich mit der Prozentmethode an die richtige Menge herantasten und deinen Hund regelmäßig wiegen.

Wir rechnen hier mit einem 20 Kilo Hund, der 2,5 Prozent seines Körpergewichts an Futter benötigt.

Schritt 2: Wähle zwei bis drei Proteinquellen

Die Proteinquelle bildet die Basis des BARF-Plans. Du kannst Rindfleisch, Huhn, Lamm, Fisch, Kaninchen oder andere Fleischsorten verwenden. Du solltest darauf achten, dass das Fleisch roh und ungewürzt ist. Es sollte auch von guter Qualität sein und aus einer vertrauenswürdigen Quelle stammen. Zwei bis drei Sorten genügen völlig, nutze nicht zu viele verschiedene Fleischsorten. Wir Ernährungsberater erleben immer wieder, dass wir bei einer Futtermittelunverträglichkeit oder -allergie eine Ausschlussdiät machen wollen und dafür teure Exoten wählen müssen, weil der Hund schon nahezu jedes Fleischart kennt. Bewahre Dir also immer Fleischarten auf, die Dein Hund nicht kennenlernen soll, falls mal eine Ausschlussdiät im Laufe seines Lebens nötig werden sollte.

Von den Proteinquellen bauen wir nun 80 Prozent in Form von Muskelfleisch mit durchschnittlich 15 Prozent Fettanteil, Innereien, Pansen und rohen fleischigen Knochen in den Futterplan ein.

Die empfohlene Menge an Muskelfleisch beträgt bei unserem 20 kg Hund 50 % der 80 Prozent Fleischanteils. Auf Innereien fallen 15 Prozent, wovon Leber den größten Teil ausmacht. Ebenfalls 15 Prozent sollten rohe fleischige Knochen sein und 20 Prozent können Pansen sein. Wenn dir die zu sehr stinken, kannst Du stattdessen die Pansenmenge auf das Muskelfleisch aufschlagen. Bei unserem 20 kg Beispielhund wären das 400 Gramm tierisches aufgeteilt in 200 Gramm Muskelfleisch, 80 Gramm Pansen, 60 Gramm Innereien, davon mindestens 20 Gramm Leber und 60 Gramm rohe fleischige Knochen pro Tag.

Schritt 3: Füge Gemüse und Obst hinzu

Gemüse und Obst sind eine wichtige Quelle von Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Du kannst eine Vielzahl von Gemüsesorten und Obst verwenden, wie Brokkoli, Karotten, Spinat, Grünkohl, Äpfel, Bananen und Beeren.

Die empfohlene Menge an Gemüse und Obst beträgt etwa 20 % des gesamten Futteranteils. Diese 20 Prozent teilen sich auf in 75 % Gemüse und 25 Prozent Obst. Für unseren 20 kg Hund sind das 75 Gramm Gemüse und 25 Gramm Obst am Tag.

Gemüse und Obst kann dein Hund nicht einfach so verdauen, da unsere Hunde schlingen und nicht sorgsam ihr Futter kauen. Daher musst du ihm die Arbeit abnehmen, indem du es entweder pürierst oder kochst.

Schritt 4: Ergänze mit Kohlenhydraten

Kohlenhydrate liefern Energie und sind eine Quelle von Ballaststoffen. Du kannst Kohlenhydrate in Form von Reis, Kartoffeln, Süßkartoffeln oder Quinoa hinzufügen.

Wenn Du Kohlenhydrate füttern möchtest, ändert sich die bisher verwendete Futteraufteilung von 80/20 hin zu 70/30. Also 70 Prozent Tierisches und 30 Prozent Pflanzliches.

Bei unserem 20 kg Hund ergibt sich dann folgende neue Aufteilung:

70 Prozent Tierisches, davon 175 g Muskelfleisch (50 %), 50 g Pansen (15 %), 55 g Innereien (15 %) und 70 g rohe fleischige Knochen (20 %). Da Getreide Antinährstoffe enthält, die die Aufnahme von Calcium aus den Knochen hemmen, müssen wir den Knochenanteil hier hoch setzen.

30 Prozent Pflanzliches bestehend aus 60 g Gemüse (40 %), 30 g Obst (20 %) und 60 g Getreide gekocht (40 %).

Beispiel, wie eine BARF Mahlzeit im Napf deines Hundes aussehen könnte

Schritt 5: Füge Ergänzungen hinzu

Jetzt kommen die Ergänzungen hinzu. Für die Dosierung gibt es entsprechende Rechner, die du leicht im Internet finden kannst. Barf-Kultur hat zum Beispiel leicht zu bedienende Rechner.

Zufügen solltest Du ein gutes 3-6-9-Öl, das mit Vitamin E ergänzt ist, um der Ration die nötigen Omega 3 Fettsäuren zuzufügen. Pflanzenöle sind nicht geeignet, da sie in der Regel zu viel Omega 6 Fettsäuren haben, die du j mit dem Fleisch schon im Überfluss in der Ration hast.

Außerdem ein Seealgenmehl zur Jodergänzung. Achte hier darauf, dass der jodgehalt der Charge angegeben ist, der schwankt nämlich enorm bei Seealgen.

Und wenn du keinen Fisch fütterst, solltest du für die Versorgung mit Vitamin D noch zweimal die Woche Dorschlebertran zugeben.

Schritt 6: Erstelle einen Futterplan

Sobald du die Mengen an Fleisch, Gemüse, Obst und Kohlenhydraten ermittelt hast, kannst du einen Futterplan erstellen. Es ist wichtig, den Futterplan und das Gewicht Deines Hundes regelmäßig zu prüfen, um sicherzustellen, dass dein Hund alle Nährstoffe erhält, die er benötigt. Du solltest auch darauf achten, dass du verschiedene Fleischsorten und Gemüsesorten verwendest, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten.

Es gibt auch viele BARF-Rechner und Futterplan-Generatoren im Internet, die dir helfen können, einen Futterplan für deinen Hund zu erstellen.

Fazit

Die Erstellung eines BARF-Plans kann zunächst etwas überwältigend erscheinen, aber es ist eigentlich recht einfach, sobald du die Grundlagen verstanden hast. Es erfordert einige Planung und Forschung, aber es ist eine großartige Möglichkeit, sicherzustellen, dass dein Hund eine gesunde und ausgewogene Ernährung erhält. Denke daran, die richtigen Zutaten zu finden, die Menge an Futter zu berechnen und Nährstoffe zu ergänzen. Wenn du dir unsicher bist, zögere nicht, einen Fachmann oder eine Fachfrau zu konsultieren. Dein Hund wird es dir danken!