BARF (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter nach Swanie Simon) ist eine Ernährungsmethode für Hunde (und auch Katzen), die auf einer selbstzubereiteten Mahlzeit basiert, die aus rohem Fleisch, Knochen, Gemüse und Obst besteht. Im Gegensatz zu kommerziell hergestelltem Hundefutter hat BARF den Vorteil, dass es natürlicher ist und individuell angepasst werden kann. Und du hast die volle Kontrolle über das, was im Napf landet. Für Kontrollfreaks wie mich der wichtigste Grund. 😉
Wenn Du Dich für BARF entscheidest, solltest Du ein paar Dinge beachten. In diesem Artikel erfährst Du, was BARF ist, welche Vorteile es hat und wie Du es sicher und gesund in den Napf Deines Hundes bringst. In weiteren Artikeln schauen wir dann genauer hin, was im Napf landen sollte.
Artikel in dieser Reihe:
Teil 1: Da bist du gerade. 🙂
Teil 2: BARF to go – Alternativen zu BARF?
Teil 3: BARF to go – Dein Weg zu einem Futter- Plan
Was ist BARF?
BARF ist eine Ernährungsmethode, die auf dem Konzept der natürlichen Ernährung von Hunden basiert. Hunde sind von Natur aus Fleischfresser und leben daher am gesündesten mit einer Ernährung, die aus rohem Fleisch und Knochen besteht. BARF umfasst jedoch auch Gemüse, Obst, Innereien und andere Zutaten, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten.
BARF ist eine Form der Rohfütterung, bei der im Prinzip das Beutetier nachgebaut wird. Da das Futter roh serviert wird, ist eine grundlegende Sauberkeit bei der Zubereitung nötig, um das Risiko von Bakterien zu minimieren. Es ist auch wichtig, eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten, indem man verschiedene Fleischsorten und Zutaten sinnvoll kombiniert.
Vorteile von BARF
BARF hat mehrere Vorteile gegenüber kommerziell hergestelltem Hundefutter. Hier sind einige der wichtigsten:
Natürlicher: BARF besteht aus natürlichen frischen Zutaten und bietet somit eine gesundheitsfördernde Ernährung, die auf den Bedürfnissen von Hunden basiert.
Individuell anpassbar: BARF kann an die speziellen Bedürfnisse und Vorlieben Deines Hundes angepasst werden.
Bessere Verdauung: BARF enthält keine künstlichen Konservierungsmittel oder Füllstoffe, die die Verdauung belasten können. Und durch den Anteil an Obst und Gemüse enthält BARF wichtige lösliche und unlösliche Faserstoffe für ein gesundes Mikrobiom.
Gesündere Haut und Fell: BARF kann dazu beitragen, das Fell deines Hundes gesünder und glänzender wird. Auch riechen gebarfte Hunde seltener „nach Hund“.
Stärkere Zähne: Das Kauen von rohen fleischigen Knochen kann dazu beitragen, die Zähne Deines Hundes zu stärken und Plaquebildung zu reduzieren.
Potenziell höhere Nährstoffdichte: Rohes Fleisch kann eine höhere Nährstoffdichte aufweisen als verarbeitete Lebensmittel in kommerziellen Futtersorten. Das bedeutet, dass Hunde möglicherweise weniger Futter benötigen, um ihre täglichen Nährstoffanforderungen zu erfüllen.
Potenziell geringere Allergierisiken: Einige Hunde haben möglicherweise Allergien oder Unverträglichkeiten gegen bestimmte Inhaltsstoffe in kommerziellen Futtersorten. Die Rohfütterung kann dazu beitragen, solche Probleme zu minimieren, da sie normalerweise aus wenigen Zutaten besteht und keine künstlichen Zusätze enthält.
Wie man BARF sicher und gesund anwendet
Wenn Du BARF ausprobieren möchtest, solltest Du einige wichtige Dinge beachten, um die Gesundheit und das Wohlbefinden Deines Hundes zu gewährleisten.
Bevor Du mit BARF beginnst, solltest Du einen Tierarzt konsultieren, um sicherzustellen, dass Dein Hund gesund ist und keine besonderen Bedürfnisse hat.
Verwende qualitativ hochwertige Zutaten
Verwende hochwertiges Fleisch, Innereien, rohe fleischige Knochen, gutes Obst und Gemüse und andere Zutaten, um sicherzustellen, dass Dein Hund alle notwendigen Nährstoffe erhält. Es ist auch wichtig, darauf zu achten, dass das Fleisch frisch und von hoher Qualität ist. Wenn Du kannst, verwende Bio- oder Weidefleisch und kein Fleisch aus Massentierhaltung.
Berücksichtige die Bedürfnisse Deines Hundes
Passe die Ernährung Deines Hundes an seine Bedürfnisse an. Das betrifft beispielsweise den Bewegungsgrad, den Hormonstatus (kastriert oder unkastriert) und das Alter Deines Hundes. Ist Dein Hund krank oder bist du Dir unsicher, hole Dir am besten eine Ernährungsberaterin mit ins Boot.
Kombiniere verschiedene Zutaten
Es ist wichtig, eine abwechslungsreiche Ernährung zu gewährleisten, indem Du verschiedene Fleischsorten, RFK, Gemüse und Obst kombinierst. Übertreibe es hierbei aber bitte nicht, zwei bis vier Fleischsorten sind völlig ausreichend. Es kann immer sein, dass im Leben des Hundes Futtermittelunverträglichkeiten auftauchen. Dann ist oft eine Ausschlussdiät das Mittel der Wahl und dann zahlt es sich aus, wenn Dein Hund mehrere Fleischsorten noch nie gefressen hat.
Überwache die Gesundheit Deines Hundes
Überwachen Sie die Gesundheit Deines Hundes, um sicherzustellen, dass er genügend Nährstoffe erhält. Gerade Nährstoffmängel zeigen sich leider erst sehr spät. Achte also bitte auf die Verdauung, den Geruch, das Fell und das Verhalten Deines Hundes. Wenn du Bedenken hast, konsultiere einen Tierarzt und/oder eine Ernährungsberaterin. Oft ist es schon ausreichend, wenn eine Ernährungsberaterin Deinen Plan überprüft.
Fazit
BARF kann eine gesunde und natürliche Ernährungsoption für Hunde sein, die individuell an die Bedürfnisse des Hundes angepasst werden kann. Es ist jedoch wichtig, einige Dinge zu beachten, um sicherzustellen, dass das Futter nähstoffreich und ausgewogen ist. Wenn Du es mit BARF probieren möchtest, verschaffe Dir einen Überblick, wie du einen Plan am besten erstellst.
Weiterführende Quellen
Buch:
„Das BARF-Buch: Inklusive 14 Rezepten“ von Nadine Wolf ist das Standardwerk für Anfänger und bietet einen sehr guten Leitfaden bis zum ersten eigenen Plan.
Webseiten:
Ebenfalls von Nadine Wolf ist die Webseite „Der BARF-Blog“. Hier findest Du umfassende Artikel zum Thema.
Ein Klassiker ist die Webseite von Swanie Simon, die BARF im deutschsprachigen Raum bekannt machte.